Die globalen Wasservorräte sind ein Thema, das uns in den nächsten Jahren noch massiv beschäftigen wird. Wassermangel ist nicht nur in Entwicklungsländern ein Thema, sondern auch Gegenden wie beispielsweise Kalifornien leiden darunter. Eine neue Studie legt nun nahe, dass wesentliche Grundwasserreservoirs bis zu den 2050er Jahren erschöpft sein werde, darunter Grundwasservorräte in Teilen von Indien, Südeuropa und den Vereinigten Staaten. Dies könnte für bis zu 1,8 Milliarde Menschen ernsthafte Probleme mit Wassermangel bedeuten.
Mehrere große Grundwasserleiter trocknen aus
Als erstes werden Grundwasserleiter in den USA erschöpft sein, heißt es in der Studie der Hydrologin Inge de Graaf von der Colorado School of Mines. Kaliforniens Centra Valley, das Tulare Basin und das San Joaquin Valley könnten sogar bereits in den 2030er Jahren erschöpft sein. In Indien ist vor allem das Obere Ganges Basin gefährdet, dass zwischen 2040 und 2060 erschöpft sein wird. Zur gleichen Zeit werden auch Grundwasserleiter in Spanien und Italien erschöpft sein. Zwischen 2050 und 2070 werden dann Vorräte in Texas, Oklahoma, and New Mexico folgen.
Es handelt sich nicht um das erste Mal, dass Forscher vor dem Austrocknen von Grundwasserleitern warnen. Andere Studien verwendeten Satelliten-Daten, um zu zeigen, dass einige der wichtigsten Grundwasserleiter bereits zur Neige gehen.
Wassermangel als eine der großen Herausforderungen der Menschheit
Die neue Studie führt verschiedene Daten über die Struktur der Aquifere, entnommene Wassermengen und die Relationen zwischen Grundwasser und dem umgebenden Wasser zusammen, um zu simulieren, wie es um die Grundwasserleiter bestellt ist.
Grund für den steigenden Wassermangel sind nicht nur das Klima und die Umgebungstemperaturen, sondern auch die steigende Wasserentnahme für die Industrie und die Landwirtschaft.
Wie viel Wasser genau in den Grundwasserleitern gespeichert ist, lässt sich leider nur schwer sagen, weshalb es auch schwierig ist, genaue Vorhersagen zu treffen. Ein wichtiges Ziel wäre es erst einmal, Technologie zu entwickeln, die in der Lage ist, dies zu messen. So ließe sich genauer Voraussagen, wann die Vorräte erschöpft sein werden, was wiederum dabei helfen sollte, dem Problem zu begegnen.
Wassermangel ist neben Nahrungsmangel einer der großen Herausforderungen, denen sich die Menschheit im 21. Jahrhundert stellen muss. Die Auswirkungen sind in Industrieländern naturgemäß weniger zu spüren als in ärmeren Regionen, aber auch wir werden uns der Problematik nicht ewig entziehen können.
via Inhabitat.com