Wer Strom mittels moderner PV-Anlagen selbst erzeugt und dafür auch zunächst ordentlich in Vorkasse geht, der möchte diesen allerdings auch das ganze Jahr uneingeschränkt nutzen. Im Sommer scheint bekanntlich viel Sonne, in den Wintermonaten ist die Ausbeute schon übersichtlicher. Dank virtueller Energiespeicher, sogenannter „Solarclouds“, kann Solarenergie aber künftig das ganze Jahr über genutzt werden. E.ON prescht hier als Energieversorger nach vorn und stellte jüngst die neue SolarCloud vor. Nutzer von grünem Strom sollen dann schon ab 21.99 Euro pro Monat vom Sonnenstrom aus der Cloud profitieren. Zunächst soll das Angebot nur für Anwender gelten, die auch eine neue Photovoltaik-Anlage, samt E.ON-Speichersystem Aura, betreiben. In Zukunft sollen aber auch Nutzer mit Speichermöglichkeiten und PV-Anlagen anderer Hersteller mit profitieren. Auch Mieter sollen langfristig mit ins Boot geholt werden. Wir haben uns das Vorhaben einmal genauer angeschaut und auch ein paar Zahlen aufbereitet.

Bild: Sistine Solar
Solarclouds bieten einen hohen Grad an Flexibilität
Strom aus einem virtuellen Speicher. Die Solarcloud war vor einigen Jahren noch ein reizvolles Gedankenspiel, nun soll das Stromnetzwerk Realität werden. Versprochen wird damit eine hundertprozentige Nutzung von Sonnenenergie zu erschwinglichen Preisen. Das Prinzip ist recht simpel. Dabei wird überschüssiger Solarstrom in den Sommermonaten „geparkt“, um diesen dann in den Wintermonaten anzuzapfen. Käufer der PV-Anlagen von E.ON und dem Speichersystem Aura, können ab April auch von der SolarCloud profitieren. Dabei soll es ab 21.99 Euro pro Monat losgehen. Angeboten werden Pakete von 3000 bis 8000 Kilowattstunden pro Jahr. Die SolarCloud ermöglicht allerdings nicht nur die Nutzung des eigens produzierten Stroms in den heimischen vier Wänden. Nein, denn wie auch bei gewöhnlichen Daten-Clouds, kann der Strom für das eigene E-Auto an einem völlig anderen Ort „getankt“ werden. Das macht die SolarCloud zum eigenen Stromspeicher, den man faktisch immer dabei haben kann. Natürlich handelt es sich hierbei nur um eine virtuelle Rechnung, dennoch können die Stromproduktionen aber auch Prognosen sowie Zeitpunkte und Mengen, die für die Nutzung sehr relevant sind, ziemlich gut in der Cloud geplant werden. Bisher muss allerdings noch Ökostrom in den Wintermonaten zugekauft werden. Das wird soll sich mit jeder weiteren neuen SolarCloud aber zunehmend verringern.
Alle SolarCloud-Nutzer werden in einem Bilanzkreis zusammengeschlossen
Im Kern bedeutet der Nutzen der SolarCloud ja nicht mehr und nicht weniger, dass die in Betrieb genommenen Solarstrom-Speicher um zusätzliche virtuelle Ressourcen erweitert werden. Produzieren die Nutzer also mehr Strom als die hauseigenen Batterien speichern können, wird dieser Überschussstrom direkt weiter „vermarktet“. Somit es auch in dem aktuellen energiewirtschaftlichen Rahmen dem Kunden eine einfache und wirtschaftliche Form der Unabhängigkeit zu bieten. Dieses Konzept ist jedoch nur ab einer gewissen PV-Anlagen-Größe auch wirklich wirtschaftlich. Wer eher eine kleinere Anlage betreibt, der kann wenig bis gar nicht vom Direktvertrieb profitieren. Das liegt jedoch an den aktuell noch vorherrschenden Rahmenbedingungen, die sich allerdings auch schon bald ändern können.
Basis für die SolarCloud
Bisher bilden die E.ON Aura-Komponenten die Grundpfeiler der SolarCloud. Das E.ON Aura F 270 PV-Modul erreicht eine Leistung von 270 Wp. Auch bei schlechtem Wetter und schwachem Licht wird noch ein Wirkungsgrad von 16,6 Prozent erzielt. „Das ist leicht über dem Marktstandard“, erklärt E.ON auf Nachfrage. In Kombination mit dem E.ON Aura-Speicher, der aus hochwertigen und in Deutschland produzierten Lithium-Ionen-Zellen besteht, ist das System recht gut aufgestellt. Fehlt nur noch ein intelligentes Messsystem. Dieses liefert der Aura-Manager, der auch als Basis für die E.ON Aura-App und die SolarCloud dient.
Der Manager misst rund um die Uhr alle Ströme und berechnet die relevanten Kennzahlen, wie etwa das Guthaben in der SolarCloud Produktion.
Die Vorteile der E.ON SolarCloud im Überblick
- 100% KONTROLLE über den eigenen PV-STROM: Überschüssiger PV-Strom
wird zu 100% in der eigenen SolarCloud zwischengespeichert und kann bei
Bedarf abgerufen werden - 100% TRANSPARENZ: Der überschüssige PV-Strom geht nicht im
Netz verloren, sondern wird vom Aura Manager erfasst und in der
SolarCloud zwischengespeichert - 100% UNABHÄNGIGKEIT: Der zwischengespeicherten PV-Strom wird
abgerufen, sobald die E.ON PV-Anlage und/oder der E.ON Aura Speicher
nicht genügend Strom für den Haushaltsstrombedarf zur Verfügung
stellen - 100% KOSTENKONTROLLE: Im Rahmen der individuellen
SolarCloud-Paketgröße muss für den Strombedarf kein Cent extra gezahlt werden. - 100% SORGLOS: Das optionale Rundum-Sorglos-Paket sichert die
Investition rundum ab und beinhaltet folgende Services:
Sonnenscheingarantie, Allgefahrenversicherung und E.ON Effizienzchecks - 100% VERSORGUNGSSICHERHEIT: E.ON stellt sicher dass man stets versorgt bleibt.
Preise und Pakete
Ab 21,99 Euro pro Monat ist die neue SolarCloud nutzbar. Zwei Pakete bietet E.ON zunächst an.
Die SolarCloud-Grundversionen unterscheiden sich zunächst beim Jahresenergieverbrauch. Dieser kann pro Haushalt zwischen 3.000 und 8.000 Kilowattstunden liegen. Somit kann der Verbrauch von kleineren aber auch größeren Einfamilienhäusern abgedeckt werden. Wer die Premium-Version nutzen möchte, der bekommt für jedes Paket-Volumen auch noch Zusatzservices mit oben drauf. Dazu zählen eine Sonnenscheingarantie, ein Effizienzcheck sowie eine Allgefahrenversicherung. Neben der Absicherung des kompletten PVB-Systems über 5 Jahre gegen Schäden durch Hagel, Blitzeinschlag, Sturm, Diebstahl und mehr, ist die Sonnenscheingarantie recht interessant. Natürlich kann E.ON nicht das ganze Jahr die Sonne scheinen lassen. Aber es wird garantiert, dass 95 Prozent des prognostizierten PV-Gesamtertrages in Kilowattstunden über einen Zeitraum von mindestens 10 Jahren genutzt werden können. Erreicht die realen Stromproduktion den Wert nicht, wird einem die entgangene EEG-Einspeisevergütung wieder gutgeschrieben und das auch noch ab dem Zeitpunkt der Inbetriebnahme der PV-Anlage. Der Effizienzcheck ist das dritte Glied der Premium-Features. Hier wird unter anderem über einen Zeitraum von 10 Jahren die Funktionsfähigkeit der kompletten PVB-Anlage online geprüft. Sollte der PV-Wechselrichter einmal keine Stromerzeugung melden, dann erhält man sofort eine Pushnachricht auf das Smartphone. Das ist ziemlich praktisch, da sofort reagiert und die Anlage überprüft werden kann.
Die Laufzeit für die E.ON SolarCloud beträgt 24 Monate. Insgesamt hat E.ON hier ein spannendes System vorgestellt, welches Solarstrom auch in Zukunft durchaus lukrativ macht. Bisher können nur Kunden der Aura-Komplett-Lösung von dem Angebot profitieren. In Zukunft sollen aber auch Verbraucher mit anderen Speichern im Keller in die Gelegenheit kommen, SolarCloud-Nutzer zu werden. Wir sind gespannt, was auf dem Markt noch passieren wird und werden das Ganze entsprechend mitverfolgen.
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