Im Internet ist personalisierte Werbung längst ein alter Hut: Wer online nach Flügen sucht, bekommt anschließend viel Werbung von Fluggesellschaften zu sehen. Außerhalb des Internets ist dies bisher aber nur schwer möglich. Die Deutsche Post möchte dies nun aber in Zusammenarbeit mit dem Berliner Startup IDA Indoor Advertising GmbH ändern. Zum Einsatz kommen dabei die Infotainment Bildschirme, die bereits heute in vielen Post- und Partnerfilialen zu finden sind. Eine Zeit lang wurde dort massiv für den Postbus geworben – dieser Geschäftszweig wurde inzwischen aber verkauft. Nun soll eine Gesichtserkennungssoftware das Alter und das Geschlecht der in der Schlange stehenden Personen erkennen können – und dazu passende Werbung auf den Bildschirm bringen. Dies berichtet die Münchener Abendzeitung.
Erfasst werden nur Metadaten wie Alter und Geschlecht
Mehr noch: Die Software namens Adpack kann auch die Blicke der anstehenden Kunden verfolgen und so messen, ob die Werbeeinblendung tatsächlich Beachtung findet. Durch den Einsatz von selbstlernenden Algorithmen wäre es so beispielsweise möglich, dass die Technik bei der Auswahl der individuellen Werbebotschaften immer besser wird. Mehr als das ungefähre Alter und Geschlecht kann die Software allerdings nicht erkennen. Faktisch werden also nur Metadaten erfasst, es findet keine Zuordnung zu Einzelpersonen statt. Daher informiert die Post auch nicht gesondert über den Einsatz der Technik, sondern weist die entsprechenden Areale nur allgemein als kameraüberwacht aus. Datenschützer sehen dieses Vorgehen allerdings skeptisch.
Weitere Tests in München und Hamburg werden bereits geplant
Bisher kommt die Technik in ungefähr 40 Partnerfilialen in München und Köln zum Einsatz. In welchen genau möchte die Post nicht verraten. Ganz unerfolgreich scheinen die Tests jedenfalls nicht zu verlaufen: Weitere 60 Testeinsätze in Hamburg und München sind bereits in Planung. Der Einsatz der Technologie soll dafür sorgen, dass sich die Anschaffung der recht teuren Bildschirme schneller rentiert und anschließend nicht unerhebliche Zusatzeinnahmen für die Post und die Filialbesitzer generiert. Sollte sich dieser Ansatz als erfolgreich erweisen, dürfte die Technik des Berliner Startups zudem zukünftig auch an vielen anderen Orten zum Einsatz kommen. In vielen Freizeitparks sind vor den Achterbahnen beispielsweise bereits Bildschirme installiert.
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