Der Bau einer Mauer entlang der 3.200 km langen Grenze zwischen Mexiko und den USA war eines der zentralen Wahlversprechen des aktuellen US-Präsidenten Donald Trump. Während die Umsetzung dieses Versprechens aufgrund des recht hohen Preises und den praktischen Hindernissen beim Bau noch alles andere als sicher ist, hat Trump bereits klare Vorstellungen von „seiner“ Mauer. Erst kürzlich regte er an, diese mit Solarzellen zu versehen, um erneuerbare Energien für die nähere Umgebung zu produzieren.
Mit Solarenergie könnte die Mauer sich selber zahlen
Laut drei Quellen mit genaueren Kenntnissen eines Treffens zwischen Trump und führenden Köpfen der Republikanischen Partei möchte Trump die Mauersegmente mit Solarpanels bestücken, sodass diese zu „beautiful structures“ (OT Trump) werden.
Das entsprechende Design wurde von der Firma Gleason Partners LLC vorgeschlagen. Laut dieser würde jedes der Panels etwa 2,0 MWp Elektrizität pro Stunde produzieren. Die Mauer könnte sich durch den Verkauf der produzierten Energie in etwa 20 Jahren amortisieren.
Die Kosten für Solarpanels sind in den letzten Jahren dramatisch gesunken. 2009 lagen sie etwa bei 8 US-Dollar pro Watt, heute sind es etwa 1,50 Dollar pro Watt. Gleason geht davon aus, dass die Kosten weiter sinken werden.
Das Design sieht eine doppelte Panel-Reihe auf der nach Mexiko zeigenden Seite der Mauer vor. Die obere Reihe könnte dabei gekippt werden, um maximale Effizienz zu erreichen.
Pläne stoßen auf geteilte Meinungen
Der Vorschlag macht den Mauerbau zwischen den USA und Mexiko nicht weniger kontrovers. Allerdings hätte eine konsequente Bestückung der Mauer mit Solarpanels eine Vielzahl von Vorteilen. Die Gegend rund um die Grenze ist auf beiden Seiten schlecht mit Energie versorgt – eine Tatsache, den die „Solar-Mauer“ durchaus ändern könnte. Außerdem würde die Mauer generell den Anteil erneuerbarer Energien am Energie-Mix der USA erhöhen.
Dennoch sind die Meinungen zu dem Vorschlag geteilt. „While we would prefer a different location and purpose for a large solar installation, we strongly support all additional generation of clean power in the U.S.“, so Bryan Birsic, CEO von Wunder Capital gegenüber Business Insider.
Nezar AlSayyad, seines Zeichens Professor für Architektur und Bauplanung an der UC Berkeley, sprach sich trotz des Plans bezüglich der Solar-Panels vehement gegen den Mauerbau aus. Gegenüber dem Guardian betonte er, wie albern es sei, die Mauerpläne durch eine technische Funktion rechtfertigen zu wollen. Der Politikwissenschaftler Langdon Winner war weniger zurückhaltend: „I’m wondering what the solar electricity would be used for? Electrocuting people who try to climb the wall?“, zeigte er sich zynisch.
Auch wenn die Mauer selber ein kontroverses Thema bleibt: Insbesondere im Licht des Rückzugs der USA aus den Verträgen von Paris ist jeder Schritt des Landes in Richtung erneuerbare Energien zu begrüßen.
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