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Paperfuge: 20-Cent-Papierzentrifuge soll die medizinische Versorgung in Entwicklungsländern revolutionieren

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Zentrifugen werden genutzt, um die einzelnen Bestandteile des Bluts zu trennen, um so einzelne Erreger besser nachweisen zu können. Sie sind elementarer Bestandteil in der medizinischen Diagnostik. Auch die Diagnose und Behandlung von Malaria, HIV und Tuberkulose erfordert eine Zentrifuge. Die Geräte sind allerdings nicht günstig und benötigen elektrische Energie. In Gegenden, in denen kein Zugang zum Stromnetz besteht, können herkömmliche Zentrifugen nicht oder nur schwer eingesetzt werden. Es gibt batteriebetriebene Lösungen, die den Preis allerdings weiter nach oben treiben. Mit der Paperfuge gibt es nun eine Lösung, die extrem simpel ist, ohne Elektrizität funktioniert und per Einheit nur knapp 20 Cent kostet. Die Papierzentrifuge kann das Blutplasma innerhalb von 990 Sekunden aus einer Blutprobe separieren – und jedes Jahr mehrere Millionen Leben retten.

Papierzentrifuge für Diagnostik in abgelegenen Gebieten

Entwickelt wurde die Paperfuge von Manu Prakash, einem Juniorprofessor für Bioengineering an der Stanford University. Prakash hat sich auf kostengünstige Diagnostikwerkzeuge für Entwicklungsländer spezialisiert. Die Idee für die Paperfuge entstand während einer Reise nach Uganda, wo Prakash eine teure Zentrifuge sah, die aus Mangel an Elektrizität als Türstopper fungierte. Prakash nahm sich vor, eine günstige Zentrifuge zu entwickeln, die mit der Kraft des menschlichen Körpers betrieben wird.

„There are more than a billion people around the world who have no infrastructure, no roads, no electricity. I realized that if we wanted to solve a critical problem like malaria diagnosis, we needed to design a human-powered centrifuge that costs less than a cup of coffee“, erklärt Prakash.

20 Cent Materialkosten

Prakash sammelte ein Team von Studenten der Fachrichtungen Bioengineering und Ingenieurswissenschaften um sich und entwickelte die Paperfuge aus Papier, Faden und etwas Plastik. Insgesamt belaufen sich die Materialkosten auf etwa 20 Cent. Trotz ihres simplen Aufbaus erreicht die Paperfuge 125.000 Umdrehungen pro Minute und entwickelt Zentrifugalkräfte von 30.000 G. „To the best of my knowledge, it’s the fastest spinning object driven by human power“, so Prakash weiter.

Die Paperfuge kann weltweit in Gegenden mit erschwerten Zugang zu Elektrizität eingesetzt werden. Nicht nur ihre Unabhängigkeit von Elektrizität macht sie dafür gut geeignet, auch der extrem niedrige Preis macht sie zum idealen Diagnosewerkzeug für ärmere Länder.

via Inhabitat

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