Zwischen Menschen und Pflanzen besteht eine sogenannte Kommunikationsschranke. Es ist also im Normalfall nicht besonders sinnvoll, auf eine Pflanze einzureden. Nun ist Forschern des „Massachusetts Institute of Technology“ aber ein Durchbruch auf dem Gebiet der Kommunikation zwischen Menschen und Pflanzen gelungen. Sie integrierten Nanoteilchen aus Kohlenstoff in Spinatblätter. Diese waren dann anschließend nicht nur in der Lage Sprengstoff im Wasser aufzuspüren, sondern konnten diesen Befund auch mittels fluoreszierender Signale mitteilen. Mithilfe einer Infrarotkamera konnten die Forscher dann aus einem Abstand von einem Meter die Signale der Spinatblätter auslesen. Aktuell arbeiten die Wissenschaftler nun daran, dass die Lichtsignale auch aus größeren Distanzen wahrgenommen und analysiert werden können.

Copyright: MIT
Die Anwendungsmöglichkeiten der Technik sind vielfältig
Tatsächlich zeigte der Spinat nicht nur an, dass sich Sprengstoff im Wasser befand, sondern die Forscher konnten anhand der Anordnung der Leuchtsignale auch erkennen, wo sich das gesuchte Objekt befand. Die Nanoröhrchen aus Kohlenstoff wurden zuvor in die Mesophyll-Schicht – also zwischen oberer und unterer Blatthaut – des Spinats eingesetzt. Die Technik ist dabei bereits so weit fortgeschritten, dass sie theoretisch auch bei allen anderen lebenden Pflanzen zum Einsatz kommen könnte. Sprengstoff im Wasser aufzuspüren ist also nur eine von vielen verschiedenen Anwendungsmöglichkeiten. Die Aufgabe der Forscher wird nun darin liegen, weitere konkrete Einsatzmöglichkeiten zu entwickeln und zu testen.
Pflanzen nehmen Umweltveränderungen bereits sehr früh wahr
Denkbar wäre beispielsweise die Technologie als eine Art Prognosetool zu nutzen. Denn Pflanzen nehmen Veränderungen in ihrer Umwelt extrem früh war – und passen sich dann soweit möglich den neuen Bedingungen an. Auf diese Weise registrieren die Pflanzen beispielsweise vergleichsweise früh, ob und wann eine Dürre droht. Bisher allerdings konnten sie diese Erkenntnis nicht mit dem Menschen teilen. Der nun erstmals zur Anwendung gebrachte Einsatz von Nanopartikeln könnte dies ändern. Die Pflanzen wären dann so etwas wie ein natürlicher Sensor, der gewissermaßen selbst für eine nachhaltige und saubere Energieversorgung sorgt. Der Einsatz von Akkus oder Batterien ist dann nicht mehr notwendig.
Via: MIT